Liminal Zone - Zwischen Welten
Kunsthaus Kaufbeuren
Kaufbeuren
bis 12. Januar 2025
Di - So 10 - 17 Uhr
Bereits im Untertitel "In Kaufbeuren zeigen Jorge Queiros, Andreas Eriksson und Aelita le Quement eindrucksvoll, was Liminalität in der Kunst bedeutet." weist die Donauwörther Zeitung auf die besondere Schau in Kaufbeuren hin (18.09.2024):
"... Seit der Prägung des Begriffs in den frühen 1960er-Jahren wurde dieser in verschiedenen Forschungfeldern immer wieder diskutiert. Allgemein dient er zur Beschreibung eines Übergangs oder auch eines Schwellenzustandes. In der bildenden Kunst wird er insbesondere für eine bestimmte Art der Abstrahierung eines Zustands und seiner bildlichen Darstellung verwendet. ...
Da sind zum einen die Gemälde von Queiroz (Jahrgang 1966), die zu ausgedehnten, aber nur selten wirklich aufschlussreichen Augenreisen durch seine vielgestaltigen Werke einladen. Der Betrachter begegnet Fabelwesen, deformierten Gesichtern, Menschen, in deren Köpfen Menschen hausen, Comicgestalten oder Figuren, die an vorgeschichtliche Höhlenmalereien erinnern. ...
Etwas einfacher zu beschreiben und zu verorten, aber nicht minder komplex sind die Arbeiten von le Quement (Jahrgang 1999). Sie kombiniert geschickt Einflüsse verschiedener Strömungen und Malstile, hat sich aber ereits eine ganz eigene Bildsprache angeeignet. Ihr Thema sind Menschen un Tiere in oft surrealen Raumen und in abgründigen, bisweilen aber auch humorvollen Gemütszuständen. ...
Andreas Erikssons Gemälde, Webarbeiten, Zeichnungen und Skulpturen im Kunsthaus setzen da - zumindest in der Außenwirkung - andere Akzente. Der 1975 geborene Schwede lässt sich von der menschenlosen Natur inspirieren. Aber auch wenn seine Arbeiten bisweilen eine impressionistische Anmutung haben, so bildet er nicht einfach ab, was er sieht, sondern transformiert seine Eindrücke. Das Sichtbar wird zerlegt, als Zitat neu angeordnet, abstrahiert und transformiert zu meist ruhigen, erdigen Farbflächen, die eine meditative Wirkung entfalten. ..."
Almut Heise
Staatliche Graphische Sammlung
in der Pinakothek der Moderne
München
bis 4. Januar 2025
Di - So 10 - 18 Uhr
Do 10 - 20 Uhr
Den individuellen Weg der Künstlerin A. Heise deutet der Donaukurier (25.09.2024, Nr. 223, S. 14) im Titel "Konsequent gegen den Mainstream" an:
"Modern war, wer sein Wohnzimmer mit Cocktailsesseln und Tütenlampen, mit gemusterten Tapeten und ebensolchen Teppichen ausstattete, und dazu noch alles mit wuchernden Topfpflanzen dekorierte. Der heute als Retro-Style der 50er Jahre fast schon historische Look der Wirtschaftswunderzeit - er findet sich mit großer Detailliebe auf zahlreichen Gemälden und Zeichnungen der Künstlerin Almut Heise. ...
Seit die Künstlerin 1966 ihre erste Zeichnung schuf, widersetzte sie sich konsequent allen stilistischen Strömungen, besonders dem damals noch immer dominanten Informel. En Stipendium in London brachte sie der Pop Art näher, besonders deren Farbkraft und Flächigkeit - war doch einer ihrer Lehrer David Hockney, bereits damals ein Star. ...
Almut Heise kreierte einen ganz individuellen, unverwechselbaren Stil. Viele ihrer Sujets muten veristisch an, doch mit ihrer Mischung aus Elementen der Neuen Sachlichkeit (besonders in Form dekorativer Pflanzen), der Farbigkeit der englischen Pop Art und einem gewissen Fotorealismus gelingen ihr meisterhafte Werke, die sich mit nichts vergleichen lassen. ..."