Kunstkreis Neuburg an der Donau e.V.

Über den Tellerrand

Hier finden Sie Hinweise über sehenswerte Ausstellungen anderer regionaler und überregionaler Organisationen 

 
 
Ausstellung im Gempfinger Pfarrhof (Pfarrstadel, Pfarrhaus und Kapelle)
Holzskulpturen von Andreas Kuhnlein 

Öffnungszeiten sind am 3. Oktober und jeden Sonntag bis einschließlich 27. Oktober von 14 - 17 Uhr
 
Gempfing1

Gempfing2 Gempfing3

 
 
 
Drucken ist ein Abenteuer
HAP Grieshaber (1909-9181)
Handdrucke der 1950er Jahre
Schlossmuseum Murnau
Bis 10. November
Di - So 10 - 17 uhr
Fei geöffnet (auch Mo)
 
Unter der Überschrift "Der schwäbische Seismograph" schreibt die FAZ (19.07.2024, Nr. 166, S. 14):
" ... Mittlerweile ist eine kleine Grieshaber-Renaissance in Gang gekommen, zuletzt haben Ausstellungen in Wiesbaden und Künzelsau den Künstler gewürdigt. ...
Bei aller Bescheidenheit der Lebensumstände, eines lässt sich Grieshaber nie nehmen - seinen politischen Instinkt, seinen Widerspruchsgeist. Er ist Pazifist, Friedensaktivist und Naturschützer. ...
 
Die Fünfzigerjahre sollten das Jahrzehnt werden, in denen Grieshaber den seit dem Mittelalter nur noch punktuell florierenden Holzschnitt zu einer neuen Blüte führte. Er arbeitet in nie da gewesenen Großformaten, schafft Drucke vom Format ein mal zwei Meter, und er führt das Genre mit expressivem Farbauftrag in eine eigene Liga, irgendwo zwischen Tafelbild und Skulptur. Es gibt ein SWR-Video in der Ausstellung, das Grieshaber 1964 bei der Arbeit zeigt, ein Berserker, der dem Holz mit Messern, Kreissäge, Flex, Fräsen und Lötkolben zu Leibe rückt, der mit hochenergetischem Körpereinsatz die Druckblöcke immer wieder mit Farbe traktiert. Und der als Hauptantrieb für seine Kunst die Trauer nennt. ..."
 
 

Keith Haring & Andy Warhol
Party of life
Museum Brandhorst
München
Bis 26. Januar 2025
Di - So 10 - 18 Uhr
Do        10 - 20 Uhr
 
Die FAZ vom 26.07.2024 leitet die Besprechung im Untertitel wie folgt ein: "Keith Haring schaute sich beim bewunderten, dreißig Jahre älteren Warhol einiges ab. Die Sammlung Brandhorst München zeigt, was und wie viel."
" ... Dass beide Männer aus Pennsylvania stammten, beide streng religiös erzogen wurden und beide schwul waren, sind nicht zwingend zu Freundschaft führende Gemeinsamkeiten. Vielmehr nahm Haring Warhol als Role Model, dessen Pop-Art geholfen hatte, die als abgehoben empfundene abstrakte Kunst mit einer 'Kunst für alle' zu kontern, mit den Campbell's Suppendosen und all den anderen der Konsumwelt und den Massenmedien entlehnten Motiven. Warhol hatte mit Fotografie, Filmen und eigenen TV-Sendungen - jede Menge davon laufen in der von Franziska Linhardt kuratierten Ausstellung -, die etablierten Kunsträume verlassen. So auch Haring, er ging auf die Straße um Wände vollzuzeichnen und vor allem die New Yorker U-Bahn. Dass die 'Subway Drawings' später teuer gehandelt in Edelsammlungen landeten, war eher nicht sein Plan. ...
 
Haring betrieb einen 'Pop Shop' mit Merchandiseartikeln, jedermann konnte sich dort Kunst leisten, etwa auf T-Shirts oder Postern, ein Großteil der Erlöse ging an gemeinnützige Organisationen. Haring schuf Plakate für nukleare Abrüstung, gegen Apartheid, Homophobie und für Aids-Aufklärung, die Seuche, an der er selbst 1990 starb.
Warhols politisches Engagement blieb überschaubar, auch wenn er Joseph Beuys ein Wahlplakat für Die Grünen gestaltete. ...
Warhol war ein Ansammler, ein tüchtiger Konsument, der täglich auf Shoppingtour ging und sein Haus mit Antiquitäten, Kunst und Kram vollstopfte. Was sonst noch so zusammenkam, Post, kleine Geschenke, Fundstücke, warf er in Pappkartons, die am Monatsende zugeklebt, datiert und gelagert wurden; 610 'Time Capsules' kamen über die Jahre zusammen. ...
 
Indem sie mit ihren beiden Popstars in die wilde, zwischen Sex, Drogen, Underground und Glamour oszillierende, hochkreative Szene im New York der Achtziger entführt, gleicht die Ausstellung selbst einer Time Capsule"


 
Schattner 100 - Die Kunst der Fuge
Domschatz- und Diözesanmuseum
Eichstätt
Bis 31. Oktober
Mi - So u. Fei 10:30 - 17 Uhr
Hinweis: Katalogheft kostenlos, Führer zu Schattners Bauten 3 Euro
 
Die FAZ (06.06.2024, Nr. 129, S.14) schreibt im Untertitel "Die Fotografien von Klaus Kinold inszenieren die Werke des Baumeisters nicht mittels spektakulärer Effekte, vielmehr setzen sie auf ein möglichst getreues Abbild in Schwarz-Weiß."und erläutert weiter:
"... Schattners Ehrung ist auch eine späte Wiedergutmachung, denn wegen seiner modernen Eingriffe in historische Bauten war er am Ort immer wieder angefeindet worden. Nun aber hat Eichstätt endlich erkannt, welchen Schatz der 2012 verstorbene, in Fachkreisen seit je hoch angesehene Architekt hinterlassen hat. Stolz spricht man davon, dass die Ära Schattner Eichstätt einen dritten baukulturellen Höhepunkt beschert habe - nach den Baumeistern des Mittelalters und den Architekten des Barock. ...
 
Die Gestalt der Fotoschau ist ungewöhnlich, weil für sie keine Räume freigeräumt wurden. Vielmehr wurden die überwiegend in Schwarz-Weiß gehaltenen Bilder in die Dauerausstellung des Museums gewissermaßen hineinkomponiert: Inmitten von historischen bischöflichen Gewändern und schmiedeeisernen Grabkreuzen sorgen die sachlich-poetischen Aufnahmen für Kontraste und dadurch für die wechselseitige Steigerung der Exponate. ...
 
Am Ende steht das einfühlsame Schattner-Portrait des Filmemachers Dieter Wieland. Es zeigt den 2012 gestorbenen Diözesanbaumeister, der in der oberbayerischen Provinz etwas geschaffen hat, was der Architekturhistoriker Winfried Nerdinger teffend als 'eine Architekturwelt für sich, der nichts Vergleichbares in Deutschland an die Seite gestellt werden kann', bezeichnet hat."
 
 

The World In My Hand
Black Box der Aleksander-Tutsek-Stiftung
Georg-Muche-Str. 4
München
Bis 31. Oktober
So - Do 12- 18 Uhr
Fei geschlossen
 
Auszug aus Bericht "Die Welt am Morgen" BR 24 vom 23.04.2024, 12:20 Uhr:
"... Mehr als 50 Arbeiten rund ums Smartphone haben die Kuratoren Jörg Garbrecht und Katharina Winkler zusammengetragen, gemäß den Sammlungsschwerpunkten der Tutsek-Stiftung alle aus den Bereichen Glas und Fotografie. Die Themenvielfalt ist enorm: Von der verkürzten Emoji-Kommunikation über neue Formen der Partnersuche und Pornografie, bis hin zu Falschinformationen, Informationsüberfluss, Einsamkeit und Verbundenheit über Kontinente hinweg ist alles dabei. Einige der Künstlerinnen nutzen das Smartphone auch zur Herstellung ihrer Kunst. Von David Horvitz stammen zum Beispiel zwei Handy-Videos: Beide zeigen die Sonne im gleichen Moment, aber an unterschiedlichen Orten: einmal als Sonnenauf-, einmal als Sonnenuntergang. ...
 
Eine der poetischsten Arbeiten der absolut sehenswerten Ausstellung stammt von Jeff Zimmer. 1995 ist sein Lebensgefährte an Aids verstorben. Zimmer hat nun Fotos des Geliebten auf displaygroße Glasscheiben geätzt und sie an Fäden vor eine weiße Wand gehängt. Als scherenschnittartiger Schatten bewegt sich der verstorbene Freund durch den Raum. ...
Es ist eine Arbeit gegen das Vergessen, in der die Fragilität von Erinnerung, aber auch von Materie spürbar wird. So wichtig das Smartphone für unseren Alltag auch geworden sein mag, eine virtuell flackernde Kerze, wie sie manch Trauerwebseiten anbieten, kommt an die Poesie solch einer analogen Arbeit aus Glas, Licht und Bewegung im Luftstrom niemals heran. Und das heißt auch: Zu dieser Ausstellung muss man hingehen, physisch und in echt. Den Weg dorthin zeigt Ihnen ihr Smartphone sicher gern."

 
Der Blaue Reiter
Eine neue Sprache
Städtische Galerie im Lenbachhaus
München
Bis März 2025
Di - So 10 - 18 Uhr
Do 10 - 20 Uhr
 
Unter dem Titel "Blauer Reiter, neu aufgesattelt" schreibt die FAZ (02.04.2024, Nr. 77, S. 11):
"Wer war Elisabeth Iwanowna Epstein, die zurzeit auf Plakaten in die Neupräsentation des Blauen Reiters ins Münchner Lenbachaus einlädt? Kaum jemand kennt noch die Künstlerin, deren Selbstportrait von 1911 in grüner Bluse und mit expressiv vielfarbigem Teint bemerkenswerte Qualität aufweist ...
Epstein knüpfte Kontakt zwischen Robert Delaunay und Kandinsky, der den Franzosen umgehend zur ersten Blaue-Reiter-Ausstellung in der Galerie Thannhauser einlädt - wie auch Elisabeth Epstein, als eine von wenigen Künstlerinnen. Delaunay, der wie auch die Münchner Gemeinschaft nach einer neuen Sprache in der Kunst suchte, hinterließ mit seinem farbflirrenden Kubismus tiefen Eindruck bei Paul Klee, August Macke und Franz Marc. ...
 
Als Gegenleistung für die im Lenbachhaus gerade zu Ende gegangene, äußerst erfolgreiche Turner-Ausstellung schickte München der Londoner Tate Modern etliche Leihgaben für deren demnächst startende Blockbusterschau zum 'Blue Rider'. Das Lenbachhaus nutzt die Gelegenheit zur Neupräsentation aus Sammlungshöhepunkten, die niemals reisen - Franz Marcs ikonisches 'Blaues Pferd' etwa verlässt das Haus grundsätzlich nicht -, im Verbund mit Neuerwerbungen und Wiederentdeckungen a la Elisabeth Epstein. Gerahmt von Streiflichtern auf Vorgeschichte und Nachwirkungen, beleuchtet der Rundgang Haupt- und Seitenwege entlang der beträchtlichen Strecke in die Moderne, die Kandinsky und sein Kreis fast im Sturmschritt zurücklegen. ..."